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Kleiner Rosskopf (2.594 m, rechts) und Herrstein (2.447 m, links) in den Pragser Dolomiten in Südtirol.
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Täler und Flüsse in Südtirol

Der Naturraum Südtirols besteht aus fünf großen Tälern, besser gesagt Tälerkomplexen, denn abzweigend von den Hauptachsen führen zahlreiche Seitentäler tief in die Bergmassive.

An der Grenze zu Österreich entspringen die bedeutendsten Flüsse des Landes: im Westen die Etsch, im Norden der Eisack und im Osten an der Grenze zu Osttirol die Rienz.

Die Täler der Etsch, des Eisacks und der Rienz

Diese 3 Flüsse bilden die großen Südtiroler Täler:

  • Der Vinschgau bildet das Flußbett des Oberlaufes der Etsch, die beim Reschenpass in den Ötztaler Alpen entspringt. Der Teil zwischen Meran und Bozen wird Etschtal genannt und südlich von Bozen bildet die Etsch das Südtiroler Unterland.
  • Das Flußbett der Eisack, der am Brenner entspringt, ist das Eisacktal. Das Eisacktal ist mit der Brennerautobahn A22 eine der zentralen Nord-Süd Verbindungen der Alpen.
  • Das Pustertal bildet das Flußbett der Rienz, die am Fuße der 3 Zinnen in den Dolomiten entspringt.

Die Rienz kommt aus dem Pustertal und mündet bei Brixen in den Eisack, der sich wiederum bei Bozen mit der Etsch vereinigt, der der zweitlängste Strom Italiens ist. Hinter Bozen stellt das Unterland die Verbindung von Südtirol nach Süden her.

Vinschgau, Etschtal und Südtiroler Unterland

Der Vinschgau verläuft zu Beginn ausgehend vom Rechenpass zwischen Sesvenna Gruppe und Ötztaler Alpen in südliche Richtung. Dieser Teil des Vinschgaus wird Obervinschgau genannt. Im Obervinschgau münden bei Graun der Karlinbach aus dem Langtauferertal und nördlich von Mals der Punibach aus dem Planeiltal in die Etsch.

Zwischen Mals und Prad ändert der Vinschgau auf Grund der Ortler Gruppe seine Richtung und verläuft zwischen Ötztaler Alpen im Norden und Ortler Gruppe im Süden in östliche Richtung zum Meraner Becken. Auf diesem ca. 50 km langen Teilstück verzweigen zahlreiche Nebentäler in die Ötztaler Alpen und in die Ortler Gruppe.

Bei Mals münden, aus südwestlicher Richtung kommend, der Rambach aus dem Münstertal und, aus nordöstlicher Richtung kommend, der Saldurbach aus dem Matschertal in die Etsch. Bei Prad zweigt das Trafoier Tal mit dem Suldenbach und zwischen Schlanders und Latsch das Martelltal mit dem Plimabach in das Gebiet der Ortler Alpen. Vom Trafoier Tal zweigt dann noch das Suldental, das mitten in den Südtiroler Teil des Nationalparks Stilfser Joch führt, ab.

Das Schnalstal mit dem Schnalser Bach führt vom Hauptkamm der Ötztaler Alpen Richtung Süden und vereinigt sich zwischen Latsch und Naturns mit dem Vinschgau.

Im Meraner Becken ändert die Etsch zum zweiten Mal die Richtung und verläuft nun zwischen den Nonsbergen und den Sarntaler Alpen Richtung Süden nach Bozen. Dieses Teilstück wird als Etschtal bezeichnet.

Im Meraner Becken, mit der Kurstadt Meran im Zentrum, treffen die Passer, die im Passeiertal zwischen Texelgruppe und Sarntaler Alpen verläuft, der Valschauer Bach, dessen Flußbett das Ultental ist, das parallel zum Vinschgau in westliche Richtung in das Ortlergebiet führt, und die Etsch zusammen.

Im Passeiertal ist noch das Pfelderer Tal zu erwähnen, das die Texelgruppe vom Hauptkamm der Ötztaler Alpen trennt, und bei Moos in Passeier - im Hinterpasseier - vom Passeiertal in westliche Richtung abzweigt. Das Passeiertal verläuft dann weiter in Richtung Timmelsjoch, einem weiteren Passübergang nach Österreich, der ins Ötztal mit dem bekannten Schiort Sölden führt.

Aufgrund der geringen Niederschläge im Vinschgau und Passeiertal wurde das Wasser der Zuflüsse der Etsch in diesen Regionen früher oft abgezweigt und durch ein System künstlicher Kanäle, den Waalen, zu den Feldern geleitet und zur Bewässerung benutzt.

Bei Bozen mündet dann die Eisack, der zweitgrößte Fluß Südtirols, aus dem Eisacktal in die Etsch.

Südlich von Bozen, in Überetsch und im Südtiroler Unterland, sind die Berge nicht mehr so hoch. Dafür ist dieses Gebiet für seine Weine bekannt. Hier führt die bekannte Südtiroler Weinstrasse, mit bekannten Weinorten wie Eppan, Kaltern oder Tramin, entlang der Etsch, bis diese Südtirol bei Salurn verlässt.

Bergblumen-Paradies Vinschgau.

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Das Eisacktal in Südtirol

Der nördliche Teil des Eisacktales, vom Brennerpass beginnend über Sterzing bis zur Franzensfeste, wird aus historischen Gründen dem Wipptal zugerechnet. In diesem Teil mündet der Pflerschbach aus dem Pflerschertal sowie bei Sterzing der Pfitscher Bach aus dem Pfitscher Tal und der Ridnaunbach aus dem Ridnauntal in den Eisack.

Der Eisack fließt hier Richtung Süden zwischen Stubaier Alpen und Sarntaler Alpen auf der westlichen Seite und den Zillertaler Alpen auf der östlichen Seite. In weiterer Folge beschreibt der Eisack bei Brixen einen leichten Bogen und fließt dann zwischen den Sarntaler Alpen und den Dolomiten in südwestlicher Richtung bis Bozen.

Bei Brixen zweigt auch das Pustertal, das das Flußbett der Rienz bildet, in östliche Richtung ab. Ab Brixen kommen dann die wesentlichen Zuflüsse des Eisacks aus den Dolomitentälern. Diese sind:

  • Villnößtal: Der Villnößer Bach enspringt im Puez Geisler Naturpark und mündet zwischen Feldthurns und Klausen in den Eisack.
  • Grödnertal: Gröden, wie das Grödnertal oft auch bezeichnet wird, gehört zum ladinischen Sprachgebiet und ist ein bekanntes Wander- und Schigebiet. Es wird vom Grödner Bach entwässert und zweigt bei Waidbruck vom Eisacktal in südöstliche Richtung ab.
  • Tierser Tal: Aus dem Tierser Tal mündet der Braibach bzw. Tierser Bach in den Eisack.
  • Eggental: Das Flußbett des Eggentaler Baches bildet das Eggental, das bei Kardaun vom Eisacktal abzweigt.

Erst bei Bozen, bevor sich der Eisack mit der Etsch vereinigt, mündet noch der Talfer, dessen Flußbett das Sarntal bildet, von Norden aus den Sarntaler Alpen kommend in den Eisack. Das Sarntal selbst teilt sich nach ca. 20 km in das Pensertal und in das Durnholzer Tal.

Rother Wanderbuch Südtirol West.

Rother Wanderbuch Südtirol West

52 Vorschläge für Wanderungen in den Ötztaler, Stubaier und Sarntaler Alpen sowie der Ortlergruppe mit Höhenprofil und Gehzeiten. Unter anderem wird auch der Meraner Höhenweg beschrieben.

Das Pustertal in Südtirol

Der südtiroler Teil des Pustertales verläuft in westlicher Richtung von der österreichisch-italienischen Staatsgrenze bis nach Brixen und bildet das Flußbett der Rienz, die im Höhlensteintal entspringt.

Östlich des Höhlensteintales zweigt aber zuvor noch das Sextental, das vom Sextner Bach entwässert wird, vom Pustertal ab. Der Sextner Bach mündet in die Drau, die in östliche Richtung nach Östereich durch den osttiroler Teil des Pustertales fließt.

Diser Abschnitt des Pustertales, zusammen mit dem osttiroler Teil und dem Sextental wird auch als Hochpustertal bezeichnet.

Bei Welsberg mündet der Gsieser Bach aus dem Gsieser Tal, bei Olang mündet der Antholzerbach aus dem Antholzer Tal und bei Bruneck mündet die Ahr aus dem Tauferer Tal in die Rienz. Alle 3 Täler verlaufen ausgehend vom Pustertal in nördliche Richtung in die Zillertaler Alpen und Rieserferner Gruppe.

Das Tauferer Tal verzweigt sich bei Sand in Taufers in das Ahrntal, Mühlwalder Tal und Reintal.

Das Gadertal gehört zu den ladinischsprachigen Dolomitentälern und zweigt bei St. Lorenzen vom Pustertal in südliche Richtung ab. Es bildet das Flußbett der Gader.

Kurz bevor die Rienz bei Brixen in den Eisack mündet, mündet noch der Lasankenbach aus dem Lüsener Tal von den Dolomiten kommend in die Rienz.

Das Pustertal in Südtirol wird im Süden von den Dolomiten und im Norden von der Rieserferner Gruppe und den Zillertaler Alpen begrenzt.